Saterfriesisches Wörterbuch
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swot

1. schwarz: 1.1 dät Swotte in t Oog : das Schwarze im Auge; Pupille. 1.2 swot moakje : 1.2.1 anschwärzen, mit schwarzem Farbstoff schwarz machen. 1.2.2 verleumden, verlästern. 1.3 swot wäide : keinen Stich bekommen beim Kartenspiel. 1.4 jo sunt die dät Swotte unner do Naile nit gonnen : sie gönnen dir nicht einmal das Schwarze unter den Fingernägeln. 1.5 et waas deer swot fon Moanskene : es war gedrängt voll von Menschen dort. 1.6 n swotten Houngst : ein schwarzes Pferd. 1.7 swot ap wiet : schriftlich. 1.8 so swot as n Pot : so schwarz wie ein Topf. 2. (Mensch) dunkeläugig, brünett. 3. umgepflügt, umgegraben: hie häd dän Tuun al swot : er hat den Garten schon umgegraben.

Bäiden, -e, dät

1. Kind: 1.1 mäd n Bäiden in Húus kume: ein uneheliches Kind gebären. 1.2 n Bäiden bietou: ein uneheliches Kind. 1.3 foar Bäidene un Koolvere mout man de Mäite skäppe: für Kinder und Kälber muss man das Maß festsetzen. 1.4 n Bäiden griepe: die Arbeit der Hebamme verrichten. 1.5 n Bäiden kriege: ein Kind gebären. 1.6 sukke Oolden, sukke Bäidene: wie die Eltern, so die Kinder. 1.7 n swot Bäiden: ein uneheliches Kind. [schott. bairn ]

Been, do Bene, die

1. Zimmerdecke: 1.1 die Been waas wiet un do Boolken swot: die Decke war weiß und die Balken schwarz. 1.2 hie is so groot, hie kumt boalde an dän Been: er ist so groß, er kommt fast an die Zimmerdecke heran. 2. Dachboden, Kornspeicher: 2.1 hie häd do nit aal ap dän Been: er hat nicht alle Tassen im Schrank, ist verrückt. 2.2 die Roage lait ap dän Been: der Roggen liegt auf dem Dachboden. 2.3 iek häbe jäärsene unner dän Been stríeken: ich habe gestern die Zimmerdecke gestrichen. 2.4 dän Been drieuwe: die Planken des Dachbodens so dichten oder zusammendrücken, dass keine Spalten mehr darin vorkommen. 2.5 dät Húus is läig unner dän Been: die Räume sind niedrig. 3. harter Gaumen; Scheidewand zwischen Mund und Nasenhöhle: die äärme Käärdel häd naan Been moor in de Mule: der arme Mann hat keinen Gaumen mehr im Mund.

Eed (a) , dät

1. Torf: 1.1 Eed greeuwe : Torf stechen. 1.2 swot Eed : Schwarztorf. 1.3 gries Eed : Grautorf. 1.4 Eed in de Boue, Späk in de Wieme un Koardel ap dän Boolke, dan läit dän Winter kume! : Torf im Schuppen, Speck im Fleischgerüst und Getreide auf dem Kornboden, dann lass den Winter kommen! 2. die Schichten des Hochmoors sind von oben gesehen: Bunkäid, Grieseed, Swoteed, Sound : Bunkerde (Erde über der ersten Torfschicht), Grautorf, Schwarztorf, Sand.

oge et oget; oogde, oogden; oogd. (Imp. fehlt.)

1. scheinen: dät oogde mie uurs tou wezen : das schien mir anders zu sein. 2. aussehen: so n swot Klood oget nit goud bie n Uutflucht : so ein schwarzes Kleid sieht nicht gut aus bei einem Ausflug.

Pot, -te, die

1. Topf: 1.1 deer is naan Pot so skeeuw, of deer paset n Däksel ap: kein Topf ist so schief, dass kein Deckel darauf passt (= für jede(n) findet sich ein(e) Partner(in)). 1.2 jo pisje aal in aan Pot: sie sitzen alle im gleichen Boot. 1.3 hie häd an dän Pot fóarbie pissed: er hat am Topf vorbeigepinkelt (= er hat eine Dummheit begangen). 1.4 hie is beter bie dän Pot as bie ju Oarbaid : er kann besser essen als arbeiten. 1.5 jo kume nit uut dän Pot : sie kommen mit der Arbeit nicht voran. 1.6 so swot as n Pot : so schwarz wie ein Topf. 2. Gelenkkugel, Gelenkkopf. 3. Gelenkpfanne: hie häd dän Íerm uut dän Pot : er hat den Arm verrenkt, ausgekugelt. 4. Bütte; Mahlsteingehäuse der Windmühle. 5. Senke. 6. Einsatz beim Glücksspiel. 7. großer Damenhut: et lät maal, wan so n litjet Wieuwmoanske n so groten Pot drägt : es sieht komisch aus, wenn solch eine kleine Frau einen so großen Damenhut trägt. 8. Kind: litje Potte häbe grote Ore : kleine Töpfe haben große Ohren. 9. kleine Grube oder Mulde für das Murmelspiel. 10. Kasse: sin Pot is loos : seine Kasse ist leer.

slo iek slo, du slagst, hie/ju slagt, wie slo; sluug, slugen; sloain; slag! slooët!

1. schlagen; mit Schlägen traktieren: 1.1 do Dregunere grepen dän Ienbreker un slugen him swot un blau: die Polizisten ergriffen den Einbrecher und schlugen ihn schwarz und blau. 1.2 dussen Ploan moast du die uut dän Kop slo: diesen Plan musst du vergessen. 2. machen, bauen, herstellen: 2.1 jo slugen n Brääg uur de Grote Äi: sie bauten eine Brücke über die Ems. 2.2 Ouelje slo: Speiseöl aus Raps durch Herauspressen herstellen. 2.3 Taue slo: das Handwerk eines Seilers ausüben. 2.4 n Krjúus slo: das Zeichen des Kreuzes machen. 3. in der Art, im Wesen, im Aussehen ähneln: 3.1 hie slagt heel ätter/ap sin Babe : er artet ganz seinem Vater nach. 3.2 ju slagt färe : sie ähnelt einem entfernten Verwandten. 4. (+ sik) sich prügeln: wieruum mouten sik do bee Brúre aaltied slo? : warum müssen sich die beiden Brüder immer prügeln? 5. besiegen: in oolden Tieden häbe do Seelter do Fräizen bie Tjotern sloain : in alten Zeiten haben die Saterfriesen die Ostfriesen bei Detern besiegt. 6. schlingen: ju sluug sik dän Douk uur de Skullere : sie schlang sich das Tuch über die Schulter.

Swotte,, die

1. Angehörige(r) der schwarzen Hauptrasse. 2. Teufel. 3. Schimpfname für Adolf Hitler im Saterland. 4. dunkelhaariger Europäer eher südländischen Typs: hie häd so n fien, swot Moanske: er hat eine zierliche, brünette Frau.

swothaftig

schwärzlich.

swotkiekje

unzufrieden, mürrisch, pessimistisch dreinschauen: iek skäl neen Swotkiekjen duldje/dulje! : ich werde keinen Pessimismus dulden!

swotbunt

schwarzbunt; weiß und schwarz: swotbunt Fäi: schwarzbuntes Vieh.

swotje

schwärzen: n Ougend swotje : einen Ofen schwärzen.

swotsk

1. schwärzlich; leicht schwarz getönt. 2. mürrisch, übel gelaunt: hie keek deer so swotsk unner t Skúur wäg : er sah so übel gelaunt unter der Stirn hervor.

swot-wiet ruutjed

schwarz-weiß kariert: n swot-wiet ruutjed Hoamd : ein schwarz-weiß kariertes Hemd.

Swotte Päiter, die

Schwarzer Peter, ein Kartenspiel.

Swotte Pokken, do

schwarze Blattern.

Swottigaid, ju

etwas Schwarzes; ein schwarzer Fleck: deer sit Swottigaid fon t Äänket ap dien Hoamd: es befindet sich ein schwarzer Fleck von der Tinte auf deiner Jacke.

Swotbrood, dät

Schwarzbrot.

Swotsel, dät

1. Ofenschwärze; schwarzer Farbstoff. 2. Kienruß. 3. Schwärze von einem qualmenden Licht; Lampenschwarz, Lampenruß.

Swoteed, dät

Schwarztorf.

Swotkop, -pe, die

Kuh mit schwarzem Kopf.

Swotte, dät

das Schwarze in der Schießscheibe: hie häd träie bääteenuur/bäteëenuur in t Swotte drepen: er hat dreimal hintereinander ins Schwarze getroffen.

Swotte, die

der Teufel.

Swote

→ Swotte

Híer, -e, dät

1. Haar: 1.1 deer gunge die do Híere bie tou Bíerge: dabei stehen dir die Haare zu Berge. 1.2 swotte Híere, ljoachte Híere, rode Híere: schwarze Haare, blonde Haare, rote Haare. uum n Híer waas die Fersäik ferkíerd geen : um ein Haar wäre der Versuch misslungen. do Híere ap dän Kop källe mie : (Klage eines Verkaterten) die Haare auf dem Kopf tun mir weh. 1.5 sik an do Híere riete, luke: sich an den Haaren reißen, ziehen.